Erste Schritte beim Gewinde Schneiden. Eines der häufigsten Elemente im Maschinenbau sind Gewinde. Falls du ein Gewinde selber schneiden möchtest, habe ich hier für dich eine Schritt-für-Schritt Anleitung erstellt.
Hinweis für den Experten-Leser: Der Artikel ist aktuell noch in der Entwurfsphase und wird nach und nach mit anschaulichen Bildern und weiteren Erklärungen ergänzt. Gerne darfst du auch Verbesserungsvorschläge im Kommentarbereich abgeben, dann werde ich diese gerne ergänzen!
A) Innengewinde Schneiden
1. Gewinde bestimmen
Zunächst solltest du festlegen welches Gewinde du schneiden willst. Für Regelgewinde nach DIN/ISO gibt es Tabellenwerke. Falls du ein Ersatzteil machen musst und nicht weißt welches Gewinde du vorliegen hast kannst du das Gewinde auch über eine Gewindelehre bestimmen. Auch mit einer digitalen oder analogen Schieblehre kommst du meistens schon recht weit um das Gewinde zu bestimmen.
2. Gewindeposition kennzeichnen
Zuerst solltest du die Position des Gewindes eindeutig festlegen. Am besten geht das mit Hilfe einer Reißnadel oder auch eines Höhenreißers. Nachdem die Position gekennzeichnet ist wird das Loch mit einem Körner vorgekörnt.
3. Zentrierbohrung setzen
Jetzt kannst du den Zentrierbohrer in das vorgekörnte Loch setzen und eine Zentrierbohrung setzen.
4. Kernloch Bohren
Nachdem du die Zentrierung gesetzt hast kannst du das Kernloch des Gewindes bohren. Als Faustregel soll der Durchmesser des Kernlochs immer gleich dem Gewinde-Nenndurchmesser abzüglich der Steigung sein. Siehe dazu auch meine Tabelle zu metrischem Gewinde nach ISO.
Beispiel: Du willst ein M4 Gewinde bohren. Die Steigung eines M4 Regelgewindes beträgt 0,7 mm. Das Kernloch wird dann mit einem Bohrungsdurchmesser von 4 mm – 0,7 mm = 3,3 mm vorgebohrt.
Für gute Oberflächen in der Bohrung solltest du auch die richtige Schnittgeschwindigkeit bestimmen.
Bei Gewinden in Sacklöchern musst du den Anschnitt des Gewindeschneiders berücksichtigen. Der Anschnitt ist die etwas spitz angeschliffene Fläche an der Spitze des Gewindebohrers.
Das Kernloch solltest du also tiefer machen als später die Gewindetiefe sein soll. Als Faustregel gilt, dass das Sackloch um den Nenndurchmesser tiefer gehen soll als die gesamte Gewindelänge.
5. Senken der Bohrung
Vor dem Gewindeschneiden wird die Bohrung mit einem 90° Kegelsenker angesenkt. Der Senkdurchmesser soll dabei immer 0,5 mm größer als der Nenndurchmesser des Gewindes sein.
Wenn du also z.B. ein M10 Gewinde schneiden willst solltest du vor dem Schneiden das Gewindes das Kernloch mit 10,5 mm ansenken.
6. Innengewinde Schneiden
Manche schwören auf Satzschneider bestehend aus Vorschneider, Mittelschneider und Fertigschneider. Es gibt aber auch die schönen Maschinengewindebohrer, mit denen du sozusagen diese 3 Arbeitsgänge in einem erledigen kannst. Den Maschinengewindebohrer kann man nämlich auch problemlos zum Schneiden mit der Hand verwenden.
Dein Gewindebohrer soll möglichst senkrecht in das Kernloch aufgesetzt werden. Als Hilfsmittel nehme ich dabei immer die Bohrmaschine. Einfach in das Bohrfutter den Gewindeschneider einsetzen und mit der Hand am Bohrfutter etwa zwei bis drei Gewindegänge in das Werkstück einschneiden. Danach den Gewindeschneider aus dem Bohrfutter wieder ausspannen und das Gewinde mit dem Windeisen fertig schneiden. Alternativ kannst du die rechtwinklige Lage auch mit dem Metallwinkel prüfen.
Wichtig beim Schneiden des Innengewindes ist, dass du zum Brechen des Spans das Windeisen nach ca. 2 Umdrehungen eine halbe Umdrehung zurückdrehst. Sobald der Span bricht hörst du meist auch ein leichtes Knacken.
Beim Gewindeschneiden solltest du auch immer etwas Gewindeschneidöl verwenden. Einfach vor dem Ansetzen des Gewindeschneiders etwas Schneidöl auf das Schneidwerkzeug träufeln. Das Schneidöl schont Werkzeug und erleichtert das Schneiden.
7. Innengewinde Prüfen
Falls du einen Grenzlehrdorn für Innengewinde besitzt kannst du dein fertig geschnittenes Gewinde prüfen. Der Gewindelehrdorn besitzt eine Ausschuss- und eine Gutseite. Mit Hilfe des Gewindelehrdorns werden die Gewindeflanken geprüft. Die Ausschussseite darf maximal zwei Umdrehungen in dein Gewinde eingedreht werden können. Die Gutseite sollte vollständig eingedreht werden können.
Ich hoffe du bist erfolgreich beim Gewinde schneiden!
B) Aussengewinde Schneiden
in Arbeit
C) Gewindeschneiden – Werkzeuge und Hilfsmittel
in Arbeit
Hallo
Es währe mal interesant zu wissen was man mit einem Schneineisen z.b.M16 an der Drehmaschine für eine Geschwindigkeit einstellt?
Hier hat sich ein Fehler eingeschlichen:
4 mm – 0,7 mm = 3,7 mm
sollte 3,3 mm ergeben
Danke,
habs korrigiert!
Ich habe gute Erfahrungen mit Gewindeformer gemacht .
Die die Kernlochbohrung musste aber sehr genau vorgebohrt sein.
Grüße Handwerktech